Modellierung und Dichteschätzung des Zuckerübennematoden Heterodera schachtii
Die Schätzung von Nematodenpopulationen im Feld sind extrem arbeitsaufwendig, nicht nur das Ziehen einer Bodenprobe und deren Aufbereitung, auch das Auszählen unterm Mikroskop sind eine Tortur. Eine Populationsbestimmung ist also extrem kostenintensiv, fehlerbehaftet und u.a. aufgrund der räumlichen Heterogenität im Bestand zusätzlich durch eine hohe Varianz charakterisiert. Variationskoeffizienten von mehr als 100% sind Standard. Trotzdem ist sie für ein integriertes Nematodenmanagement (z.B. Fruchtfolgegestaltung, Sortenwahl, Zwischenfruchteinsatz, neuerdings auch wieder der Einsatz von Nematiziden) zwingend erforderlich. Im Nemaplot Projekt war es schon immer das Ziel, diesen immensen Arbeitsaufwand ohne Informationsverlust zu reduzieren. Dazu wurden verschiedene Verfahren auf unterschiedlichen Skalenebenen entwickelt. Das reicht von einfachen über komplexere Modelle hin bis zu nicht-invasiven Hyperspektralmessungen im Zuckerrübenbestand. So faszinierend die Hyperspektralmessung und die damit verbundenen Möglichkeiten auch sind, das volle Potential hinsichtlich der Dichteschätzung des Rübennematoden wird erst in der Kombination von Lesliemodell und Hyperspektralmessung erlangt. Daher ist es notwendig, auch den Beginn der Modellentwicklung von 1990 neu zu dokumentieren.