Modellierung dynamischer Prozesse mit Differentialgleichungen (DGLs) und deren Parameterschätzung mit dem Excel® Solver
Demonstrationsbeispiele
Zusammenfassung: Dieses Projekt erarbeitet eine Möglichkeit, wie man in Excel® mit Hilfe des implementierten Solver die Parameterschätzung von numerisch gelösten Differentialgleichungen, bzw. -systemen, erfolgreich durchführen kann. Dazu werden Beispiele mit unterschiedlicher Komplexität vorgestellt.
Die Demonstration beginnt mit einem einfachen, zwar an der Pharmakokinetik orientierten, aber mit einem aus künstlichen Zufallsdaten produzierten Beispiel. Es handelt sich um ein Modell mit 3 Kompartimente mit jeweils nichtlinearen Übergängen. Der Inhalt von Kompartiment I (Infusion) mit einer Füllung von 100% entleert sich mit der Rate rd, das zweite Kompartiment D (Digestion, Verdauung) füllt sich mit der Rate , der Inhalt von D entleert sich mit der Rate rk, plus einem Verlustterm rl, Kompartiment 3, B, (Blutkonzentration), füllt sich mit der Rate rk
Der VBA Code des Modells ist überschaubar, die Speichervariable y enthält die DGLs:
Sub ODE(y#(), dy#())
dy(1) = -rd * y(1)
dy(2) = rd * y(1) - rk * y(2) - 0.01 * y(2)
dy(3) = rk * y(2)
End Sub
Das weitere Beispiel verdeutlicht den Vorteil die Solverfunktionen direkt in den VBA Code einzubinden.
Diese Beispiele demonstrieren eine von zahlreichen anderen Möglichkeiten, inwieweit man in einem Excel-Arbeitsblatt durch die Kombination eines numerischen Integrators (RKF) und Excel DGLs berechnet und deren Parameter geschätzt werden können. Die Verwendung des Solvers ist der "Handanpassung" zu bevorzugen, da die simultane Schätzung aller Parameter zu einem deutlich plausibleren, und vor allem stabileren Ergebnis führt. Das das gewählte Beispiel auch analytisch lösbar ist, wäre das Parameterschätzen auch ohne die RKF-Methode möglich. Das Prinzip ist das gleiche: Reduzierung des Optimierungsproblems auf einen Parameter.